Auf der Strada senza Parapetti

Cilento???

Ehrlich, mir ging's genau so, als Conny den Vorschlag machte, eine Reise ‚in die Vergangenheit' (was auch immer das aus ihrem Mund heißen mag) zu machen, und dorthin zu fahren. Angeregt von einer offenbar bemerkenswerten Sendung im 3. bayerischen Fernsehprogramm war der Wunsch über Monate gewachsen und wurde dann noch manifestiert durch den Urlaub von Martha (einer Schulkollegin) und ihrem Uli (einem Mannschaftskollegen).
Also - let's go!

Ja wohin denn eigentlich? In eine wunderschöne Gegend, mit Bergen bis zu 1800m Höhe und Traumstränden - sowohl Sand, als auch Buchten, Grotten, Felsen, Steilküste. Laut Beschreibung. Und laut unseren Erfahrungen (eher Erwanderungen). In eine Gegend, in der trotz schönster Lage, tollster Landschaften und hübschester Dörfer der Tourismus seine Abdrücke noch nicht überall hinterlassen hat, in der vielerorts Tradition noch groß geschrieben wird, in der italienisch die einzige Sprache ist (abgesehen vom normalerweise ziemlich radegebrochenen Deutsch der Ex-Gastarbeiter, die ihren Lebensabend wieder in der Heimat genießen), in der der Cafe so zwischen 50 und 60 Cent kostet (meistens jedenfalls), in der die Natur sprießt und Gewürze oft wie Unkraut wachsen oder auch als Hecken und in der eine einzige Straße überall hinführt: die Strada senza Parapetti. Für uns wurde diese Straße und die Melodie des ‚Namens' zum Sinnbild des Urlaubs. Dagegen - auf gut Deutsch: ‚Achtung! Keine Fahrbahnmarkierung!' Für uns: ‚strada senza parapetti'. Ein echter Wohlklang.

Vielleicht also doch - Vergangenheit - hinübergerettet in die Gegenwart.