Seoul
Eigentlich war die Zeit in Seoul viel zu kurz im Oktober 1998 - gespickt mit Terminen, kaum Zeit für Aktivitäten neben dem Business. Nur - so ganz traurig bin ich im nachhinein doch nicht: Im Gegensatz zu Japan oder auch Singapur ist Seoul und die Umgebung doch eher enttäuschend: Offenbar wurde Seoul nach dem Koreanischen Bruderkrieg vollständig neu aufgebaut, und wahrscheinlich gab es nur einen Architekten. Der hat dann lauter gleiche Hochhäuser (Wohnungen) hingestellt, mit großen Zeichen identifizierbar gemacht, und wirklich alle gleich. Nicht nur in Seoul, sondern auch außen herum. Wahrscheinlich gibt es wohl auch noch irgendwo Dörfer - aber die sind mir in der kurzen Zeit nicht aufgefallen. So bleibt mir Seoul als eine völlig anonyme Stadt in Erinnerung, die sich nur dadurch auszeichnet, daß Millionen von Menschen auf kleinstem Raum zusammengedrängt sind. Kulturelle Eigenständigkeit oder Ambiente habe ich nicht gefunden.
In Seoul kann man zwei Dinge machen (natürlich neben Business):
- Einkaufen - alles was originale europäische oder amerikanische Waren sind (die werden nämlich hier hergestellt). Da kommt man etwa zu Bree-Taschen für 60 DM, die in Deutschland so um die 400 DM (!) kosten. Daneben gibt es noch die Möglichkeit, maßgefertigte Kleidung - Anzüge oder Hemden - nähen zu lassen; das geht in ein bis zwei Tagen, der Schneider kommt zur Anprobe auch schon mal ins Hotel, um das Geschäft wirklich zu machen. Die Qualität ist ausgezeichnet, die Preise auch (Anzug ab $ 150, Hemden ab $ 20).
- Besichtigung des Kaiserpalastes und Tempels. Obwohl der Tempel mit den Gräbern der vielen Herrscher ein Weltkulturdenkmal darstellt, ist sowohl er als auch der Palast weitaus weniger beeindruckend, als viele andere Gebäude in Süd-Ost Asien (und da bin ich wirklich noch nicht weit herumgekommen). Für beide reichen ein paar Stunden - und dann hat man wohl alle koreanische Kultur in Seoul gesehen.
Außerhalb, so ca. 1 Stunde Fahrzeit entfernt, liegt das
Korean Folk Village - ein 'Heritage to the Korean People and History'.
Hier wird die Geschichte des Koreanischen Folkes über
die letzten Jahrhunderte an original nachgebauten Gebäuden dargestellt.
Auch wenn hier ein bißchen Disney für hunderttausend Schüler
(die trifft man dort immer an) Pate gestanden hat, so ist dieses Folk Village
doch wirklich einen Besuch wert. Es zeigt die verschiedenen Bauformen von
einfachen Bauernhäusern über die Besitztümer von Großgrundbesitzern
bis hin zum Landrat (mit angeschlossenem Gefängnis). Interessant ist
die Heizung, eine Art Fußbodenheizung, die durch die Hitze der Küche
gespeist wird. Alle Räume sind etwas höher gelegt, so daß
die heiße Luft unter dem Holzboden zirkulieren kann.